• Strandgespräche Podcast

    #14 Über Moral in einer digitalisierten Welt

    Mark Dahlhoff – Moralische Konventionen und ethische Ideen sind kulturell geprägt. Sie werden zunehmend durch Technik, Digitales und Künstliche Intelligenz verändert. Wie kann sich der Mensch in einer digitalisierten Welt orientieren? Welche Gestaltungsspielräume bleiben uns?

    Birgit Spies ist im Gespräch mit dem Philosophen Mark Dahlhoff.

    Inhalt

    01:55‘ Was ist der Mensch?
    03:15‘ Der Mensch als Mängelwesen?
    04:59‘ Philosophische Fragen
    05:41‘ Unterscheidung zwischen Ethik und Moral
    08:24‘ Digitalisierung zwischen Technikeuphorie und Zukunftsängsten
    10:08‘ Digitale Moral
    12:52‘ Herausbildung von ethischen Ideen
    15:02‘ Wie kann sich der Mensch in einer digitalisierten Welt orientieren?
    16:44‘ Narrative der Mediengeschichte
    18:42‘ Kann es einen verantwortungsvollen Umgang mit Technik, Digitalem und KI geben?
    20:42‘ Haben wir Gestaltungsspielräume in der technischen Entwicklung?
    22:37‘ Wie kann eine postdigitale Welt aussehen?

    Fazit

    Mark Dahlhoff ist es wichtig, dass jüngere Menschen befähigt werden, ihr Verhalten in einer digitalisierten Welt in ihren Folgen zu verstehen und kritisch zu hinterfragen. Es ist ihm aber ebenso wichtig, dass ältere Menschen ermutigt werden, hilfreiche digitale Anwendungen zu nutzen.

    Denn am Ende steht nichts weniger auf dem Spiel als eine Gesellschaft, in der Menschen unterschiedlicher Generationen und mit verschiedenen Ansichten miteinander leben wollen – und auch müssen. Und in der Technik und Digitales als Hilfsmittel einem sinnerfüllten Dasein des Menschen dienen.

    Webseite und Quellen zum Podcast

    https://bildung.hypotheses.org/7806

    Gastgeberin des Podcasts

    Birgit Spies ist Professorin für Bildung und Digitalisierung, Keynote-Speakerin, Beraterin und Trainerin. Mehr zu Birgit Spies erfahren Sie unter https://www.prof-birgit-spies.de.

    Hier können Sie auch Keynote-Vorträge, Workshops und Videokurse zu Bildung, Digitalisierung und Medien buchen.

    Musik: https://gemafreie-musik-online.de
    Soundeffekte: pixabay.com

    #13 Eine Gesellschaft auf der Couch

    Matthias Beier – Gegenwärtig verlagern wir unsere Prioritäten mehr auf das Äußere, können kaum noch friedlich aufeinander zugehen, erheben das Rationale über das Menschliche.

    Ängste und Allmachtsphantasien bestimmen mehr und mehr unser Dasein. Wie kann die Gesellschaft die Mechanismen der Angst überwinden? Wie können Menschen wieder mehr mit ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen in Kontakt kommen?

    Birgit Spies ist im Gespräch mit dem Psychologen, Soziologen und Theologen Matthias Beier.

    Inhalt

    03:00‘ Warum muss die Gesellschaft auf die Couch?
    04:53‘ Mit welchen Ängsten leben die Menschen?
    04:58‘ Biologische Ängste
    05:17‘ Psychologische Ängste
    05:47‘ Gruppenängste – Soziologische Ängste
    06:15‘ Existenzielle Ängste
    07:45‘ Metaphysische Ängste
    09:13‘ Die Mechanismen der Angst
    09:34‘ Der Mechanismus der Spaltung
    11:22‘ Der Andere als Projektionsfläche für die eigenen Ängste
    12:04‘ Identifikation mit Gruppen und/oder Führern
    13:07‘ Allmachtsphantasien
    14:30‘ Rationalisierung des menschlichen Seins
    16:39‘ Borderline-Politik
    18:28‘ Narzisstische Politik
    22:15‘ Die Künstliche Intelligenz als Therapeut ist unmöglich
    24:45‘ Allmachtsphantasien der IT-Konzerne

    Fazit

    Matthias Beier ist es wichtig, dass narzisstischer Politik Grenzen gesetzt werden; dass wir als Gesellschaft unsere Probleme und Ängste ehrlich und direkt ansprechen und behandeln, damit Menschen ihr wahres Selbst leben und gesunde Beziehungen mit anderen Menschen und anderen Ländern pflegen können.

    Literatur, Links

    Dr. Beier ist Autor des english-deutschsprachigen Blogs „Religion und Gesellschaft auf der Couch“: https://matthiasbeier.substack.com/

    Bücher von Matthias Beier: Gott ohne Angst https://shop.verlagsgruppe-patmos.de/gott-ohne-angst-172543.html

    Nur durch Frieden bewahren wir uns selber https://shop.verlagsgruppe-patmos.de/nur-durch-frieden-bewahren-wir-uns-selber-011428.html

    Webseite und Quellen

    https://bildung.hypotheses.org/7125

    Gastgeberin

    Birgit Spies ist Professorin für Bildung und Digitalisierung, Keynote-Speakerin, Beraterin und Trainerin. https://www.prof-birgit-spies.de.

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    #12 Digitale Souveränität

    Thilo Weichert – Beinahe jeder Moment unseres Lebens wird in Form von Daten gespeichert und verkauft. Mit Big Data gilt Datenmaximierung statt Datenminimierung und drängt den Datenschutz an die Wand. Das verändert uns und unsere Gesellschaft. Wie digital souverän sind wir noch? Warum sollten wir uns dafür interessieren, was mit unseren Daten passiert?

    Birgit Spies ist im Gespräch mit dem Juristen und Politikwissenschaftler Thilo Weichert.

    Inhalt

    02:30‘ Datenschutz im Rückblick
    04:58‘ Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung und die EU-Datenschutz-Grundverordnung: Sind die gegenwärtigen Regelungen zum Datenschutz ausreichend?
    06:50‘ Was bedeutet Datenschutz?
    07:15‘ Worin liegt das Problem, wenn Daten an Andere weitergegeben werden?
    09:17‘ Informationsfreiheit als Voraussetzung für freie Entscheidungen
    10:24‘ Informationen über das eigene Denken und Tun sind schützenswert
    11:45‘ Der europäische Gesundheitsdatennutzungsraum und die zentrale Datenspeicherung
    13:10‘ Was ist digitale Souveränität?
    16:05‘ Möglichkeiten, um anonym digitale Angebote zu nutzen
    18:25‘ Von Datenminimierung zu Datenmaximierung
    20:14‘ Eine Vielzahl von Informationen erfordert das Handeln des Gesetzgebers, um dafür einen passenden Rahmen zu schaffen
    20:55‘ Überwachungspraktiken haben Hochkonjunktur, aber: mehr Überwachung trägt nicht zu mehr Sicherheit bei
    24:08‘ Einsatz der fehlerhaften Palantir-Software bei der Polizei
    24:35‘ Permanente Überwachung schränkt die persönliche Freiheit ein
    25:52‘ Datensparsame digitale Möglichkeiten nutzen und sich zur Wehr setzen

    Fazit

    Thilo Weichert setzt sich gegen den Digitalzwang ein, eben dafür, dass wir Digitalisierung nicht mit Überwachung gleichsetzen und immer die Wahlfreiheit haben, auch analog zu bleiben.

    Denn, wie der Medienwissenschaftler Ralf Lankau sagt: „Nicht Digitaltechnik ist das Problem, sondern die damit verbundenen Geschäftsmodelle, die auf personalisierten Daten und Nutzerprofilen beruhen, um Menschen und Gesellschaften zu kontrollieren und zu steuern.“

    Literatur und Links

    https://www.netzwerk-datenschutzexpertise.de
    https://digitalcourage.de
    https://bigbrotherawards.de

    Webseite und Quellen

    https://bildung.hypotheses.org/7072

    Gastgeberin

    Birgit Spies ist Professorin für Bildung und Digitalisierung, Keynote-Speakerin, Beraterin und Trainerin. https://www.prof-birgit-spies.de.

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    Musik: https://gemafreie-musik-online.de
    Soundeffekte: pixabay.com

    #11 Über den Verlust an Bildung

    Carl Bossard – Überfrachtete Lehrpläne, schwache Schulleistungen, der Lehrer als Coach: Bildung wird immer weniger Wert zugewiesen und findet damit immer weniger statt.

    Lernen wird zunehmend auf die Aufnahme von Informationen reduziert. Hinzu kommen eine verstärkte Ökonomisierung und Digitalisierung des Unterrichts. In der Schule zeigt sich ein komplettes Systemversagen.

    Was bedeutet es für den Menschen und die Gesellschaft, wenn wir auf Lernen und Bildung zunehmend verzichten?

    Birgit Spies ist im Gespräch mit dem Schweizer Pädagogen Carl Bossard.

    Inhalt

    01:44‘ Unterrichten ist wie Segeln statt Bahnfahren
    03:02‘ Die Bildungsidee
    04:55‘ Bildung als die Kultivierung seiner selbst
    05:32‘ Wie ereignet sich Bildung?
    06:44‘ Über die tiefen Dimensionen des Lernen und die Wirkung des Lehrers
    07:38‘ Der Pygmalion-Effekt und das Lernen
    08:40‘ Lernen benötigt ein Gegenüber – eine vital präsente Person
    09:10‘ 1. Sündenfall: Die Degradierung des Lehrers zum Coach
    10:55‘ Über den verlorengegangen Wert des Wortes Pädagoge
    11:42‘ Forderung zur Rückkehr zum Teaching
    12:29‘ Wenn die Überladung der Lehrpläne tiefes Lernen verhindert
    13:15‘ Schule erfüllt ihren Grundauftrag nicht
    14:10‘ Lernen benötigt intensives Üben
    15:15‘ Lernen als Ergebnis von verstehen, üben und anwenden
    16:50‘ Das Systemversagen in der Schule
    18:54‘ 2. Sündenfall: Die Digitalisierung der Schule
    19:56‘ Warum kann eine Lehrperson nicht durch digitale Anwendungen ersetzt werden?
    21:17‘ 3. Sündenfall: Die Ökonomisierung der Schule
    21:46‘ Über Verfügungswissen und Orientierungswissen
    23:16‘ Wir wissen nicht mehr um den Wert der Bildung und die Bedeutung der Lehrperson
    23:49‘ Schule muss zur Mündigkeit führen, um Autor des eigenen Lebens zu werden; Bildung als Unverführbarkeit
    24:57‘ Eine gute Schule ist nicht zu verordnen

    Fazit

    Carl Bossard setzt sich für die Renaissance einer guten Bildung ein: für wirksamen Unterricht durch die Stärkung der Lehrperson; für den Fokus auf die analogen Prozesse des Unterrichts und dafür, dass kein Kind die Schule verlässt, ohne die wesentlichen Grundkenntnisse zu beherrschen.

    Eine gute Schule ist eine pädagogisch geführte Schule, in der Lehrer in eine gute Beziehung zu Schülern gehen und daran glauben, dass sie für den Schüler wichtig sind.

    Literatur, Links

    Webseite Carl Bossard: https://www.carlbossard.ch
    Klaus Zierer: Hattie für gestresste Lehrer 2. 0 https://paedagogik.de/alle-anzeigen-paedagogik/product/hattie-für-gestresste-lehrer-2-0-3469/
    Gert Biesta: Rediscovery Teaching https://www.taylorfrancis.com/books/mono/10.4324/9781315617497/rediscovery-teaching-gert-biesta

    Webseite und Quellen

    https://bildung.hypotheses.org/6782

    Gastgeberin

    Birgit Spies ist Professorin für Bildung und Digitalisierung, Keynote-Speakerin, Beraterin und Trainerin. https://www.prof-birgit-spies.de.

    Musik: https://gemafreie-musik-online.de
    Soundeffekte: pixabay.com

    #10 Innerer Frieden, äußerer Frieden

    Eugen Drewermann – Im Laufe unseres Lebens entfremden wir uns von uns selbst, verharren womöglich in Anpassung und Gehorsam, finden unseren eigenen inneren Frieden nicht. Daraus können Angst, Aggressionen, Gewalt und Kriege entstehen. Doch wie können wir unseren inneren Frieden wiederfinden und wie Aggressionen und Gewalt im Äußeren begegnen?

    Birgit Spies ist im Gespräch mit dem Theologen, Psychoanalytiker und Autor Dr. Eugen Drewermann.

    Inhalt

    02:32‘ Der Seelsorger Eugen Drewermann
    02:54‘ Wem gehört die Erde?
    04:08‘ Die Kraft, sich für die eigenen Ideen
    05:07‘ Warum entfremden wir uns von uns selbst?
    07:33‘ Wie kommen wir aus dem Status des kindlichen Gehorsams heraus und können wirklich erwachsen werden?
    08:10‘ Ist es für den Menschen schwer auszuhalten, dass er ein Individuum und einmalig ist?
    12:30‘ Wie könnte eine Schule aussehen, in der Pädagogen Kinder wahrhaft führen und begleiten?
    14:10‘ Angst als Grunderfahrung
    16:57‘ Verlust als Grundangst eines Kindes
    18:50‘ Wie Angst durch Liebe und Vertrauen überwunden werden kann
    20:08‘ Können wir Liebesfähigkeit erlernen?
    24:08‘ Ist ein friedfertiges Zusammenleben erlernbar?
    31:33‘ Die Geschichte des heiligen Franziskus: Den Wolf umarmen
    34:18‘ Leben wir in einer Gesellschaft mit doppelter Moral?
    36:08‘ Welche Rolle können heute Glaube und Religion spielen?
    38:00‘ Unterwerfung und Gehorsam
    47:37‘ Der Dauerzustand des Schreckens
    51:31‘ Die leise Stimme des Gewissens
    53:32‘ Verstehen und Vergeben
    53:52‘ Menschlichkeit in schwierigen Situationen bewahren
    57:47‘ Wie kann aus innerem Frieden ein äußerer Frieden erwachsen?
    1:00:45‘          Friedliches Verhalten und Gesprächsangebote
    1:04:07‘          Was ist das Wichtiges im Leben?
    1:04:32‘          Die Ahnung der Unendlichkeit
    1:06:13‘          Wie der Friede wachsen kann

    Fazit

    Dr. Eugen Drewermann ist es wichtig, dass wir unsere eigenen Ängste überwinden, uns die eigene Unzulänglichkeit und womöglich Schuld eingestehen, dass wir das Menschliche hinter dem Bösen sehen.

    Die Auseinandersetzung mit sich selbst ist ein Weg zum inneren Frieden. Aus ihr kann Frieden im Außen erwachsen und so ein friedliches Zusammenleben verschiedener Völker in einer menschlichen Welt ermöglichen.

    Denn, um es mit den Worten Mahatma Gandhis auszudrücken: „Es gibt keinen Weg zum Frieden. Der Frieden ist der Weg“.

    Literatur, Links

    Webseite: https://drewermann.wordpress.com
    YouTube-Kanal: https://www.youtube.com/@DrewermannKanal
    Bücher: https://drewermann.wordpress.com/category/bucher/

    Webseite, Quellen

    https://bildung.hypotheses.org/6572

    Gastgeberin

    Birgit Spies ist Professorin für Bildung und Digitalisierung, Keynote-Speakerin, Beraterin und Trainerin. https://www.prof-birgit-spies.de.

    Musik: https://gemafreie-musik-online.de
    Soundeffekte: pixabay.com